im August des vergangenen Jahres wurden wir von Vertretern der Gemeinde Großbeeren gefragt, ob wir bei einer zu erwartenden Schließung der öffentlich – rechtlichen Oberschule zum Schuljahr 2008/09 als ein alternatives Angebot zur völligen Aufgabe einer weiterführenden Schule in der Gemeinde eine Oberschule in freier Trägerschaft errichten und betreiben möchten.

In einer öffentlichen Sitzung des Bildungsausschusses haben wir erklärt, dass wir dazu unter bestimmten Bedingungen bereit sind. Die Gemeinde hat uns in umfangreicher Weise Unterstützung zugesagt und wir haben an die zuständigen Behörden einen genehmigungsfähigen Antrag gestellt. Dieser wurde dann auf Wunsch der Gemeinde in einen Antrag auf die Errichtung einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe nachträglich umgewandelt.

Im darauf folgenden Zeitraum wurden die erforderlichen Vorbereitungen getroffen, Vereinbarungen geschlossen, Lehrer gefunden, ein Schulleiter benannt und Informationsveranstaltungen in Großbeeren und eine Reihe umliegender Gemeinden durchgeführt.

Bis zum 26. Mai d. J. lagen uns nur 12 Anmeldungen vor und gleichzeitig wurde uns bekannt, dass die zuständige Schulbehörde die Mindestschüleranzahl für den in diesem Jahr einzuschulenden Jahrgang auf 24 Schüler abgesenkt hat.

Obwohl wir kein Schulträger sind, der seine Zusagen nicht einhält, konnten wir nicht umhin auf der Grundlage dieser Umstände, Abstand von der Durchführung dieses Vorhabens zu nehmen.

Dieser Entschluss erschien uns um so zwingender, als dass wir in Erfahrung bringen mussten, dass eine Reihe von Anmeldungen an der öffentlich – rechtlichen Oberschule erfolgt waren und wir von vorne herein es zur Bedingung gemacht hatten, dass wir nicht mit einer weiterführenden Schule am selben Standort (und dazu noch im selben Haus) in Konkurrenz treten können und wollen.

Das hatte ich in einer weiteren Informationsveranstaltung am 26. Mai d. J. bekannt gegeben.

Daraufhin wurde ich – auch unter nicht ganz unberechtigten Vorwürfen – gebeten, eine Frist bis zum 6. 6. d. J. einzuräumen, zu dem endgültig die Anmeldungen gezählt werden und die Entscheidung neu überdacht werden sollte.

Mit Verstreichen dieses Termins stand fest, 39 Schüler – auch aus den umliegenden Gemeinden, für die die Belastungen des Schülerverkehrs und die der vollen Finanzierung des Schulgeldes eintreten, haben sich angemeldet; davon würden jedoch auch einige Schüler ggf. unser Gymnasium in Potsdam besuchen können. Gleichzeitig sollten die Anmeldungen an der öffentlich – rechtlichen Oberschule in dem Umfang erfolgt sein, dass diese weitergeführt werden kann. Das hätte zur Folge, dass – so wir das Vorhaben einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe trotzdem umsetzen würden - dauerhaft auf mindestens zwei Züge mit jeweils 24 Schülern aus anderen Gemeinden angewiesen wären.

Das wiederum würde zur Schließung weiterer öffentlich-rechtlicher Oberschulen führen und das kann keinesfalls unsere Zielsetzung sein.

Die gemeinsamen Bemühungen zwischen der Gemeinde Großbeeren, ihrem Bürgermeister dem zuständigen Landrat, dem Schulamt und dem Ministerium, durch ein bislang noch nicht praktiziertes Modell einer gemeinsamen Schulträgerschaft für zwei Schulen am Standort Sicherheit zu schaffen, konnte in der Kürze der jetzt zur Sicherheit der Schüler zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr hinreichend rechtlich abgeprüft und in die Wege gebracht werden, sodass wir Ihnen leider mitteilen müssen, dass wir die „Neue Gesamtschule Großbeeren“ in diesem Jahr nicht eröffnen.

An dem sehr späten Zeitpunkt des Treffens dieser Entscheidung sollte auch ablesbar sein, dass es sich alle Beteiligten nicht leicht gemacht haben, von dem Vorhaben abzulassen und wir hoffen sehr, dass kein Schaden für die Schüler dadurch entsteht.

Wir hoffen auf Verständnis für unsere Entscheidung, die wir auch im Sinne Ihrer Kinder treffen wollten und verbleiben

Mit freundlichem Gruß